Punkte von Wencke

Die Mutprobe

Als Kinder waren wir jeden Tag mutig und das war für uns vollkommen normal. Jeden Tag haben wir irgendwas zum ersten Mal gemacht und neue Aufgaben gemeistert.

Auf dem Kinderspielplatz waren wir oft mutiger, als es unseren Eltern recht war. Wenn wir am Klettergerüst noch eine Sprosse höher wollten als beim letzten Mal, wenn wir beim Schaukeln jedes Mal ein bisschen wilder schaukelten und beim Wippen kräftiger aus dem Sattel hüpften – all das war ganz normal. Und haben wir es zu dolle getrieben, spätestens dann wurden wir von unseren Eltern ermahnt, es doch nicht zu übertreiben und nicht zu übermütig zu sein.

Als Kind waren wir nicht in der Lage das Risiko richtig einzuschätzen und die Eltern dafür zuständig auf uns aufzupassen. Doch wie ist das jetzt als Erwachsener? Wer passt heute auf uns auf, wenn wir übermütig werden? Und, trauen wir uns überhaupt noch übermütig zu sein?

Mut ist, wenn man Todesangst hat...

 

Über – mü (u) tig

Heißt das mehr Mut zu haben als uns guttut oder als normal ist? Und was heißt es, normal mutig zu sein?

In der Kindheit und Jugend testen wir alle möglichen Grenzen und Dinge aus. Und sind wir mal ehrlich, die Sachen, die am verrücktesten waren, das sind die Geschichten, die uns ewig in Erinnerung bleiben. Sie lassen in uns wehmütige Gefühle entstehen, wenn wir ab und an daran denken und Freunden unsere Geschichten erzählen.

Als Erwachsener bewegen wir uns hauptsächlich nur noch in dem Bereich, in dem wir uns sicher fühlen, man nennt es auch Komfortzone. Die meiste Zeit ist es nicht mehr nötig, uns über den Rand dessen was wir gewohnt sind hinauszubewegen. Der Alltags-Trott holt uns ein und die Lust auf Abenteuer erleben nur noch die Filmhelden, während wir am Sofa von der großen weiten Welt träumen.

Und wo bleibt das Kribbeln, die Vorfreude, die Abenteuerlust und das Austesten der persönlichen Grenzen? Der Dinge, die unseren Puls höher schlagen lassen?

Nicht weil es schwer ist

 

Wie wäre dein Tag heute, wenn du gestern etwas Außergewöhnliches erlebt hättest?

Wenn du mutig gewesen wärst und etwas Neues oder Verrücktes probiert hättest? Etwas, was du noch nie oder schon sehr lange nicht mehr gemacht hast?

Wie wäre dein Tag heute, wenn du gestern eine Grenze überwunden hättest? Etwas geschafft hättest, was du schon immer mal tun wolltest, doch dich bisher nie getraut hattest oder einfach zu bequem warst?

Wie wäre es, das heute, ja am besten gleich heute, zu tun?!

Mit jedem Jahr welches wir älter werden, werden wir vernünftiger, ruhiger und angepasster. Wir toben nicht mehr so wild. Denken nach bevor wir handeln. Wägen ab, ob sich etwas lohnt oder eben nicht, ob es zu gefährlich ist und ob es überhaupt sinnvoll ist. Und so haben wir angefangen unser Sein ganz langsam und unmerklich zu verkleinern, uns zufrieden zu geben mit dem was wir haben, anstatt nach all dem zu streben was wir vom Leben haben wollen.

Unser Verstand bewertet alles aus den Erfahrungen der Vergangenheit und gestaltet daraus unsere Zukunft. Doch was, wenn die Zukunft andere Erfahrungen bringen soll als unsere Vergangenheit an vergleichbaren Anhaltspunkten zu bieten hat?

Wie wäre es, die kleinen und großen Abenteuer jeden Tag anzustreben? Das Risiko einzugehen auf die Nase zu fallen, nur um wieder aufzustehen und es erneut zu probieren? So wie Kinder laufen lernen, indem sie wieder und wieder aufstehen, egal wie oft sie hingefallen sind?!

Was kannst du deinem Leben heute hinzufügen, das ein echtes Abenteuer, ein Herzenswunsch oder eine vermeintlich zum Scheitern verurteilte Unternehmung wäre? Was, wenn du es trotzdem tun würdest? 😉

Habe Mut zum Gücklich sein, und Mut zu Scheitern!

Herzlichst
Deine Karin Pilz

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